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Reiseberichte

Schon bei unserem ersten Aufenthalt in Marokko stellten wir fest, dieses Land ist anders als erwartet. Man merkt schnell, dass es lange unter französischen Einfluss stand und die westliche Kultur auch ihren Platz gefunden hat ohne dabei das Traditionelle zu verdrängen. Diese Mischung macht Marokko nicht nur unglaublich interessant, sondern zeichnet auch die Menschen aus, die sich auch aufgeschlossen für andere Kulturen zeigen. Genau das verschaffte uns die Sicherheit Marokko individuell zu bereisen.

Agadir. Wer endlose, breite und feinsandige Strände sucht, kommt an Agadir nicht vorbei. Urlauber und Einheimische nutzen nicht nur den Strand, sondern auch die breite Promenade für sportliche Aktivitäten oder um zu flanieren. Gerade am Wochenende zieht es die Familien an den Strand, um gemeinsam ihre Zeit zu verbringen. Doch das richtige Leben beginnt erst, wenn die Sonne langsam am Horizont verschwindet.

Unser Sporttipp: – Agadir bietet sich hervorragend zum Wellenreiten an. Für jeden der schon immer mal diesen Sport ausprobieren wollte, gibt es perfekte Bedingungen. Wer es dann doch ein bisschen anspruchsvoller mag findet in Taghazout die perfekten Surfspots. Nach einer Woche traten wir dann die Heimreise an, mit der Gewissheit, dass wie wiederkommen.

Zahllose Restaurants aus aller Länder sorgen für kulinarischen Genuss. Und wer nicht passend zum Sonnenuntergang eine der Beachbars aufsucht hat was verpasst. Nicht umsonst steht wohl auch deshalb der Palast des Königs am Ende des Strandbereiches. Die vielen Cafés und Bars nutzen auch die Einheimischen für ein aktives Nachtleben. Manchmal vielleicht viel zu laut, hört man dann die orientalischen Klänge bis weit an die Promenade. Der nächtliche Spaziergang wird so immer zu einer Reise durch die Kulturen.

Marrakesch. Dreieinhalb Stunden mit dem öffentlichen Bus sollte die Tour dauern von Agadir dauern. Für 3 EUR (Taxi fahren ist in Marokko sehr preiswert) fuhren wir zum Busbahnhof. Zielstrebig kam ein Einheimischer auf uns zu und fragte, wo wir hinwollen. Als ich ihm mitteilte, dass es nach Marrakesch gehen soll, besorgte er mir schnell das passende Ticket. 22,- EUR für 2 Personen im luxuriösen Schnellbus hieß es im Internet. Ich freute mich, dass ich die Tickets für nur 16,- EUR bekommen habe.

Naja, bis dann der Bus auftauchte. Wir haben irrtümlich den sehr einfachen Überlandbus gebucht, der auch noch das eine oder andere Dorf abgeklapperte. Obwohl der Komfort eingeschränkt war, bereuten wir es nicht. Bekamen wir doch so einen interessanten Einblick in die marokkanische Bergwelt. Allerdings erhöhte sich so auch die Fahrzeit um eine Stunde.

Marrakesch, eine Stadt aus tausend und einer Nacht. Wer schon immer eine Zeitreise machen wollte ist hier richtig. Umgeben von der Stadtmauer liegen die engen Gassen der Altstadt. 100derte Gassen, mit ihren vielen Geschäften, aus allen Bereichen der Handwerkskunst, laden zum Verweilen ein. Auch wenn die Gassen eng sind, wird man dabei nicht von den Verkäufern bedrängt. Natürlich wird versucht einen mit angeblich einmaligen Rabatten in die Geschäfte zu locken. Trotzdem schlenderten wir, entspannt wie selten, durch die Basare.

Aus allen Ecken duftete es nach Köstlichkeiten. Besonders die Backwaren sahen verführerisch aus. Doch wer sich der einheimischen Küche hingeben möchte, auf den wartet am Abend noch ein besonderes Highlight. Am Platz der Gaukler erwacht zum Sonnenuntergang das Leben. Eben noch eine leere Fläche, füllt sich diese innerhalb einer Stunde mit Schlangenbeschwörern, Artisten, Musikern und unzähligen Garküchen, die ihr Essen geschmackvoll anbieten. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen dieses Angebot zu nutzen.

Wir fackelten auch nicht lange mit der Auswahl und bestellten einfach von allem etwas. Von Fisch bis Fleisch, vom Gemüse bis Obst. Naja, es überraschte uns nicht, dass wir eigentlich gar nicht alles aufessen konnten. Überrascht hat uns dann doch der Preis. Mit über 30,- EUR mehr als gedacht und für eine Garküche sicherlich auch zu hoch, aber das Geld wert. Das nächste Mal schauen wir dann doch in die Karte, die auch mehrsprachig ausliegt.

Wer jedoch lieber im Restaurant essen möchte, besucht einfach eins der unzähligen Cafés oder Bars auf den Dachterrassen. Neben guten Essen erwartet einen immer auch eine fantastische Aussicht auf die Lichter der Stadt. Gegen 24.00 Uhr endet dann so langsam das Treiben und es bietet sich an, noch einen frisch gepressten Saft für 1,- EUR oder auch frische Datteln oder Mandel für den Heimweg zu erstehen. Da Marrakesch auch eine sehr sichere Stadt ist, genossen wir diese nächtlichen Spaziergänge.

Von der Antike in die Moderne in nur 1000 Meter. Auch das ist Marrakesch. Nur 1000 Meter entfernt beginnt die Neustadt. Baulich strenge Vorgaben machen die Neustadt auch optisch ansehnlich. Sie wollten noch mal schnell zu H&M? Kein Problem! Große Shoppingcenter mit allen bekannten Labels sind vorhanden. Marrakesch steht auch für das moderne Marokko, denn es gehört zu den arabischen Ländern, in denen die Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind.

So ist es auch keine Seltenheit, dass die jüngeren Marokkaner gern die reichlich vorhandenen Clubs oder Lounge Bars nutzen, um die Nächte durchzufeiern. Natürlich ließen wir es uns auch nicht nehmen ein paar dieser bunten und auch extravaganten Bars aufzusuchen. Man muss aber auch an dieser Stelle klar aussprechen, dass diese sich nur die besser gestellten Einheimischen leisten können.

Während die weniger bekannten Clubs Preise wie bei uns aufrufen, empfanden wir den Preis von 11,- EUR für ein Bier in der angesagten Buddha Bar frech. Sehen und gesehen werden treiben auch in Marrakesch die Preise in die Höhe. Hier unterscheidet sich die Stadt nicht von den anderen Großstädten in der Welt. Den Heimweg kann man dann sehr einfach mit dem Taxi zurücklegen. Innerhalb der Stadt liegt der Preis bei max. 5,- EUR. Je nach Verhandlungsgeschick sind aber 2-3 EUR angemessen.

Nach drei Tagen ging es dann wieder zurück nach Agadir. Diesmal über die perfekt ausgebaute Autobahn. Natürlich kann man auch die malerische, antike Hafenstadt Essaouira mit dem Schnellbus erreichen, die auch ein besonderes Highlight darstellt.

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