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Reiseberichte

VIETNAM, VOM REISFELD ZUM GLASPALAST. EIN LAND IN AUFBRUCHSTIMMUNG

GoodMorning Vietnam, nach 25 Stunden Anreise. Da Nang, Beton, Glas und geniale Strände. Nachts bastelt dann jeder eine Neonröhre an sein Haus. So wird aus nüchtern grau, grell und bunt. Doch für uns war Da Nang nur ein kurzer Stopp, um am nächsten Tag mit dem Zug weiterzufahren.

Train-Adveture, von Da Nang nach Dong Hoi. Es rappelt und schaukelt, aber die 6 Stunden Rappelkiste werden mit tollen Ausblicken auf die Küste belohnt. Unser Endziel war dann Phong Nha dem Startpunkt für unser Dschungel Tracking und einer einzigarteigen Höhlenwelt. Schon kurz nach unserer Ankunft lernten wir das allseits beliebte Rollertaxi kennen. Kurz gesagt, es wird alles auf dem Roller transportiert was Platz findet, einschließlich meiner Frau und mich.

Phong-Nah, ist der Startpunkt für alle Ausflüge in die weltweit einzigartigen Höhlenwelten. Wir haben uns dabei für einen Tripp mit Übernachtung im Dschungel entschieden. (siehe auch Ausflugtipp „Bei King Kong im Wohnzimmer“). Für weniger Abenteuerlustige gibt es aber auch gut begehbare Höhlen, die man als Tagesausflug buchen kann. Übernachtet habe wir dabei in familiär geführten Homestays. Die Herzlichkeit, die uns dabei entgegengebracht wurde, begleitete uns die kompletten drei Wochen.

Unser Tipp – Übernachtung in familiär geführten Homestays. Eine gute und preiswerte Idee, für eure Übernachtung, auch in abgelegenen Orten. Fast überall gibt es privat Unterkünfte, die nicht nur sauber und komfortabel sind, sondern auch preiswert. Die Herzlichkeit der Familien war dabei überwältigend. Oftmals wird sich auch gleich um eure Wäsche gekümmert oder hervorragend gekocht.

Ninh-Binh, landschaftlich eine der schönsten Regionen. Leider bescherte uns das Wetter Nebel und Regen. Und was macht meine Frau, wenn das Wetter schlecht ist? Schuhe kaufen. Zum Weltfrauentag ein Highlight, denn hier bekommen die Frauen nicht so unnütze Dinge wie Blumen geschenkt, sondern 3 Kg. Waschpulver ????. Die Ausflüge mit dem Roller durch die Provinz waren trotzdem ein Erlebnis. Gerade weil es hier kaum Touristen gibt. Beeindruckend war eine „Schiffswerft“ mit einfachsten Mitteln. Pünktlich ausgeliefert wird hier immer, denn wenn bei der nächsten Regenzeit der Kahn nicht schwimmt, säuft er ab. Aber auch das Essen an den Straßenständen wird zum Erlebnis. Einmal was bestellt und die Betreiber haben uns eine Stunde lang mit allen möglichen Dingen versorgt. Was wir da gegessen haben? Wir wissen es nicht, denn englisch wird in der Region auch nur selten gesprochen. Als ich noch das zusätzliche Essen bezahlen wollte wurde die Annahme des Geldes hartnäckig verweigert. Wir lieben hier einfach die Herzlichkeit der Menschen. Zum Übernachten bieten sich traumhafte Homestays mitten in den Reisfeldern an. Wer es lieber touristischer mag ist in Tam Coc gut aufgehoben. Hier starten auch die spektakulären Bootstouren.

Hanoi. Wer Chaos mag, wird diese Stadt lieben. Bei 7 Mio. Einwohner 6 Mio. Rollerfaher. Man muss einfach mal mit der Rikscha im zweispurigen Verkehr als Geisterfahrer unterwegs sein, um zu wissen wie Chaos funktioniert. Die freundlichen Rufe unseres Fahrers „be happy, be happy``, beruhigten uns nur wenig. Trotz allem, die beste Möglichkeit eine Stadtrundfahrt zu machen. Näher am Geschehen kann man nicht sein und für 4,5 Stunden 40 $ fanden wir auch ok. Hanoi am Wochenende ist ein besonderes Highlight, denn es wird ein Teil der Altstadt für den Verkehr gesperrt und das sorgt für ein kleines Volksfest. Denn nicht nur Touristen besuchen die Altstadt, auch für die Einheimischen ist sie zu einem Hotspot für Nachtschwärmer geworden. Dabei wird offensichtlich, wie modern die jüngere Generation ist. Kleidungsmäßig immer schick. Wir, in unseren Bachpacker Klamotten, waren da oftmals eher die Schlümpfe. Vor 10 Jahren war ich das letzte Mal in Hanoi. Der Wandel in eine moderne Metropole war erschreckend interessant.

Born To Be Wild,... mit dem Roller unterwegs.

Unit 1 – Nicht jedes Hupen bedeutet, dass man von einem LKW überrollt wird. Wobei, so ganz sicher kann man sich nie sein, denn die wichtigste Regel ist: „Es gibt keine Regeln“. Man muss einfach höllisch aufpassen und darauf vertrauen, dass es die anderen auch tun. Da in den abgelegenen Provinzen der Verkehr nicht so stark ist, ist der Roller die beste Alternative, dass nicht touristische Vietnam kennen zu lernen. Bei 9,- EUR am Tag auch unschlagbar günstig. In den Großstädten kann ich nur abraten. In Hanoi kommen auf 7 Mio. Einwohner ca. 6 Mio. Rollerfahrer. Das Problem fängt da schon bei der Parkplatzsuche an.

Unit 2 – In der Stadt Hoi An. Deutlich mehr Verkehr bedeutet auch neue Regeln. 1. Es kommt Dir auf deiner Seite ein Rollerfahrer nachts ohne Licht entgegen? Be Happy! Drei Rollerfahrer fahren vor Dir mit 25 km/h und blockieren den Verkehr? Be Happy! Vor Dir fummelt jemand am Handy rum, fährt Schlangenlinien und macht es unmöglich zu überholen? Be happy! Kurz gesagt, das Chaos funktioniert, weil alle ein wenig langsamer unterwegs sind und jeder auf jeden achtet.

Die Halong-Bucht ist Weltnaturerbe und damit natürlich Pflichtprogramm, als Ausflug von Hanoi. Man sollte eine Nacht auf der Dschunke einplanen, der Sonnenuntergang ist einfach atemberaubend. Die Qual der Wahl. Partyschiff oder doch lieber chillig? Man sollte es nicht glauben, aber wir haben uns für das ruhige Programm entschieden mit Kanufahrt, 7 Gänge Menü und Luxuskabine, nett aber im Grunde unnötig. Preislich spielt das aber auch keine Rolle. Die Touren liegen bei ca. 130,- bis 150,- $, so oder so.

Sapa. Am Rande des Himalayas. Für die Anreise gönnten wir uns ein 1. Klasse Abteil im Schlafwagen und eine Flasche Wein der vietnamesischen Hausmarke für 5,- $, wofür ich von den Franzosen bei uns im Abteil nur ein ungläubiges Kopfschütteln bekam. Einen Schluck später wussten wir warum. Die erste Klasse ist sehr zu empfehlen, der Wein eher nicht. Sapa, ursprünglich mal ein kleines Dorf ist nun eine Stadt, die massenhaft Touristen anzieht. Unser erster Eindruck war auch eher Enttäuschung. In der Nähe Stadt sieht es aus, wie bei uns zu Hause im gelben Sack. Überall liegt Müll. Erst auf unserer Tracking Tour entwickelte sich der Charme dieser Region. Begleitet wurden wir von einheimischen Frauen die ununterbrochen am Lachen waren und sichtlich Freude hatten. Dem konnte man sich einfach nicht entziehen. Viele sprechen hier gutes Englisch und erzählen gern über ihr Leben und Familien. Am Abend faszinierten uns die vielen kleinen Kaffees und Restaurants und auf einmal ärgerten wir uns, dass wir nur eine Nacht vor Ort waren. Für echte Wanderratten ist Sapa allerdings ein Paradies und der dreitägige Aufstieg auf den Fasipan, mit seinen 3160m, sicher ein Highlight. Man muss einfach raus aus der Stadt und rein in die Natur, die auch durch die angelegten Terrassenfelder beeindruckend ist.

Unser Tipp – Welche Verkehrsmittel geht am besten? Es gibt hier eine einfache App. Namens Grap. Den Standort sucht diese sich selbst. Man wählt das Ziel auf der Karte aus, es wird der Preis angezeigt und ob man ein Roller oder PKW als Taxi haben möchte. Man drückt auf „book“, fertig. Auf der App sieht man den Standort der Fahrzeuge und wann sie eintreffen. Der Rollertransport ist nicht nur billig, sondern, auch ein Gaudi. Da man den genauen Preis kennt, wird man auch nicht übers Ohr gehauen. Allerdings braucht man einen Internetzugang. Nichts leichter als das. Man kann Flughafen für 10 $ ne Simkarte kaufen. Diese wird auch gleich eingesetzt und freigeschaltet. Diese gilt 4 Wochen, mit 4GB täglich. Was Internet angeht, musste ich lernen, dass wir in Deutschland wohl doch ein „Dritteweltland“ sind. Wir saßen in Sapa, mitten im nichts in einer Bretterhütte. Ich wollte ein Joke machen und fragte nach „free WIFI“. Freundlich lächelnd gab mir der Besitzer das Passwort.

Hoi-An ist mit Sicherheit einer der schönsten Orte in Asien. Eine komplett erhaltene Altstadt, die ab 16.00 Uhr für den Verkehr gesperrt wird, mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Kaffees, 1000de von Laternen, die den Ort bei Nacht in ein buntes Lichtermeer verwandeln und unzählige Shops. Du möchtest Deinen eigenen Schuh designen oder Dir ein Designerkleid kopieren lassen? Kein Problem. Ob krumme Füße oder 195cm Körpergröße? Was nicht passt, wird passend gemacht. Und immer zum Vollmond gibt es ein besonderes Highlight. Das monatliche Laternen Festival bei dem Du unglaubliches erleben kannst. Ab 18.00 Uhr wird der Strom komplett abgeschaltet damit der Ort ausschließlich mit Kerzen und kleinen Feuern beleuchtet wird. Soweit die Theorie. In der Praxis passiert folgendes. Die 1000de bunten Lichter gehen aus. Jeder zweite Laden zerrt ein Stromaggregat auf die Straße. Die Luft wird erfüllt von Abgasen und das laute Knattern der Aggregate. Anstatt bunter Laternen erstrahlen weiße Energiesparlaben. Massen von chinesischen Festivalbesuchern bevölkern die sonst ruhigen Gassen. Wir nahmen es mit Humor, dinnierten im Schatten eines knatternden Stromaggregates und dankten für die anderen ca. 29 Tage im Monat, bei denen es kein Laternen Festival gibt.

Doch-Hoi-An war vor allem auf unserer Route, weil wir unseren Vietnam Trip mit einem Badeaufenthalt beenden wollten. Einfach noch eine Woche die Seele baumeln lassen und relaxen. An der Küste gibt es endlos lange Strände. Bei den Unterkünften am Strand, findet man vom Luxushotel bis hin zu einfachen Homestays alles. Wir haben uns dann für einen kleinen Bungalow am Strand entschieden mit eigener Terrasse direkt am Meer.

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